Bearbeitung der Vergangenheit im Rahmen des kolumbianischen Friedensprozesses
Indira Murillo (Instituto CAPAZ Bogotá) & Stefan Peters (Universität Gießen & Instituto CAPAZ Bogotá)
Kolumbien blickt inmitten fortwährender gewaltsamer Konfrontationen auf eine (mindestens) jahrzehntelange Geschichte schwerer Menschenrechtsverbrechen zurück. Das Ausmaß der Gewalt hat nach offiziellen Daten über 9.700.000 Opfer gefordert. Der Vortrag behandelt die juristischen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Herausforderungen der Bearbeitung der Gewalt der Vergangenheit im Kontext der aktuellen Friedensprozesse und vor dem Hintergrund der fortwährenden Gewalt sowie der extremen sozialen Ungleichheiten in Kolumbien. Zudem befasst sich der Vortrag mit den aktuellen praktischen Innovationen des kolumbianischen Beispiels für die internationale Praxis der Bearbeitung der Vergangenheit durch Transitional Justice, Vergangenheitspolitik und im Kontext der Erinnerungskultur.
Prof. Dr. Stefan Peters
Stefan Peters ist Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Akademischer Direktor des Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut (CAPAZ) in Bogotá. Prof. Dr. Peters studierte Politikwissenschaft an der Universität Marburg und an der Universidad Complutense de Madrid. Ist Doktor für Politikwissenschaft an der Universität Kassel.
Stefan Peters arbeitet in den Bereichen Neo-Extraktivismus, soziale Ungleichheiten, Bildungspolitik, Erinnerungskultur, und Nord-Süd-Beziehungen. Prof. Dr. Peters war Gastprofessor/Forscher in mehreren lateinamerikanischen Ländern wie Kuba, Argentinien, Ecuador und Puerto Rico.
Indira Murillo
Indira Murillo ist Juristin mit Abschluss an der Universidad Cooperativa de Colombia (Neiva). Sie hat einen Master-Abschluss in International Legal vom American University Washington College of Law und einen LL.M. von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Frau Murillo hat sich in ihrer Arbeit auf Menschenrechtsfragen, Transitional Justice und Staatenlosigkeit, internationale Migration, geschlechtsspezifische Gewalt und die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter konzentriert.
Im Laufe ihrer Karriere war Frau Murillo in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als Anwältin am Verfassungsgericht von Kolumbien, als Beraterin für das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Kolumbien, als Human Rights Fellow bei der New York City Bar Association und als Dean's Fellow beim War Crimes Research Office am American University Washington College of Law.
Date:
10. Juli 2024
10:00 - 11:30 (CEST)
Venue:
Raum S01, Seminargebäude
Universität zu Köln
Universtitätsstraße 37, 50931 Köln