Exhibition
Kolonialrevisionismus im Rheinland – 1919 – 1943
Akteure, koloniale Propaganda und „Mobilisierung der Massen“
Ort: Philosophikum
Eröffnung: 19. November, 18 Uhr in H80
In der vorherrschenden Wahrnehmung war die deutsche Kolonialgeschichte kurz und unbedeutend und endete mit dem verlorenen Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Versailles. Der Verlust des Kolonialbesitzes und damit das Ende des realen Kolonialismus nach nur 35 Jahren stellte zwar für die deutsche Kolonialbewegung eine bedeutende Zäsur dar. Diese bedeutete aber keineswegs, dass man im Deutschen Reich jegliche kolonialen Ambitionen aufgab. Es entstand – gerade im Rheinland – eine starke Bewegung, die sich für die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete wie des verlorenen Status‘ als Kolonialmacht engagierte. Der Kolonialrevisionismus oder „Kolonialismus ohne Kolonien“ zwischen 1918 und 1943 war sowohl eine politische Realität als auch Teil einer Phantasiegeschichte der kolonial Bewegten, die 25 Jahre lang von der Rückgewinnung eines Kolonialreichs überzeugt waren.
Kuratorin: Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst
